Tolle Ergebnisse am vierten Tag der U20 WM

  06.08.2022    HLV Leistungssport
Hawa Jalloh stürmt in Top-Form über die Hürden in die nächste Runde - Holly Okuku mit der Sprintstaffel im Finale - Simon Schmitt kann wegen einer Verletzung nicht im Speerwerfen starten

Richtig gut drauf waren die beiden hessischen Vertreterinnen am vierten Tag der U20 Weltmeisterschaft in Cali. Einen beeindruckenden Auftritt über 100 Meter Hürden zauberte Hawa Jalloh auf die blaue Bahn des „Estadio Pascual Guerrero“. Im dritten von sechs Vorläufen unterstrich die Athletin vom Wiesbadener LV ihre Ambitionen auf eine WM-Medaille. Mit ganz starken 13,30 Sekunden, eine Zeit lediglich 0,07 Sekunden über ihrer Bestmarke, gewinnt Jalloh ihren Lauf sicher vor der Britin Mia McIntosh (13,51 sec.) und hatte damit das große „Q“ für den Einzug ins Halbfinale sicher. Nach den sechs Rennen der ersten Runde ist lediglich die Jamaikanerin Alexis James (13,04 Sekunden) schneller als die Hürdensprinterin aus der Landeshauptstadt. Hawa nimmt zusammen mit der zeitgleichen Kerrica Hill (ebenfalls Jamaika) als zweitbeste Läuferin der Vorläufe die nächste Runde in Angriff.
„Es war ganz gut, ich habe gut begonnen. Mein Ziel war es, locker und ruhig zu bleiben, das konnte ich umsetzen. Der der dritten oder vierten Hürde bin ich dann aber voll reingelaufen. Mit der Zeit kann ich aber trotzdem sehr zufrieden sein., ich hatte eigentlich eine im Bereich von 13,60 geplant. Ich würde sagen, den Lauf bin ich zu 70 Prozent sauber gelaufen. Im Halbfinale möchte ich das weiter verbessern und ins Finale einziehen“, verrät die Bundeskaderathletin ihre Pläne.

Auch die DLV-Mädels gaben über 4x100 Meter mächtig Gas. Das Quartett in der Besetzung Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), Sina Kammerschmitt (TG Worms), Marlen Körner (SV Halle) und der hessischen Schlussläuferin Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) musste im dritten und letzten Vorlauf ran. Die Britinnen hatten in 43,78 Sekunden klar die Nase vorne. Dahinter entwickelte sich ein spannendes Duell zwischen der Staffel aus dem Gastgeberland und dem DLV-Team - mit dem besseren Ende für die Läuferinnen aus Kolumbien. Beide Teams wurden mit 44,34 Sekunden gestoppt. Doch nach Auswertung des Zielfilms wurde Kolumbien auf den zweiten Platz gesetzt und zog damit direkt ins Finale ein. Holly Okuku und ihre Staffel-Kolleginnen waren jedoch die zeitschnellste Staffel und hatten somit keine Probleme, in den Endlauf einzuziehen. Hier ist Jamaika der große Gold-Favorit. Mit beeindruckenden 43,28 Sekunden zeigten die Sprinterinnen von der Karibikinsel die beste Zeit - klar vor der Vertretung der USA (43,66 sec.).

Tragisch endete die WM für Simon Schmitt (TSV Pfungstadt). Der Speerwerfer aus Südhessen konnte wegen einer Verletzung sein Können gar nicht unter Beweis stellen und konnte im Vorkampf leider nicht an den Start gehen. Schmitt, der in Ulm mit der Hessenrekordweite von 74,42 Metern auf den WM-Zug aufgesprungen war, musste tatenlos zusehen, wie die Konkurrenz die Final-Tickets unter sich ausmachten. Knapp 69 Meter hätten für die Top-Zwölf gereicht. Der Japaner Ryusei Nakamura warf sein Arbeitsgerät auf 68,88 Meter. Eine Weite, die auch der 17-Jährige Youngster aus Pfungstadt durchaus drauf hat.

erstellt von Jens Priedemuth